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Rebe und Wein als Geschenk

Würzburg (POW) Einen ökumenischen Gottesdienst für die unterfränkischen Winzer haben Bischof Dr. Paul-Werner Scheele und der evangelische Regionalbischof Dr. Ernst Dietrich Bezzel am Mittwochnachmittag, 27. Februar, zusammen mit rund 700 Weinbauern und Freunden des Frankenweins im Würzburger Kiliansdom gefeiert. Die religiöse Feier bildete den Auftakt zu den 44. Veitshöchheimer Weinbautagen, die sich vom 27. bis 28. Februar dem Thema „Rebe und Wein als Schöpfungsgeschenk“ widmen.
 
Regionalbischof Dr. Ernst Dietrich Bezzel verwies in seiner Textauslegung zu Psalm 104 darauf, dass der Glaube nicht ohne Staunen auskomme. Früher sei Wein etwas Besonderes gewesen, heute sei er jedoch für die meisten eine Massenware aus dem Supermarkt. „Romantisierende Vorstellungen vom Winzeralltag gehen an der Wirklichkeit vorbei“, sagte Bezzel. Das Volk Gottes sei sein Weinberg, dieser könne jedoch auch unfruchtbar bleiben. Zwar sei der Wein zur Freude des Menschen geschaffen, die Unvernunft des Menschen könne diese Medizin aber in Gift verwandeln. Damit der Weinbau und der Wein in Franken den Menschen zum Nutzen und zur Freude gereiche, erbat der Regionalbischof den Segen Gottes.
 
Bischof Scheele zog in seiner Predigt Parallelen zwischen dem Weinstock und dem Menschen. Wie der Winzer dem Weinstock sei Gott dem Menschen in jeder Phase seiner Entwicklung nahe. Er beobachte, wie der Weinstock grüne und wachse, blühe und Früchte trage. Mitunter sei der Winzer aufgefordert, gegen Wildwuchs vorzugehen. „Dann heißt es, die Weinrebe säubern und beschneiden, wenn auch der Rebzweig anfangs weint“, zitierte Bischof Scheele die aus Veitshöchheim stammende Winzertochter Schwester Maria Julitta Ritz.
 
Jesus verweise im Gleichnis vom Weinstock darauf, dass jeder, der in Freud und Leid mit ihm verbunden bleibe, an seiner Lebenskraft teilhabe, sagte der Bischof. „Anders gesagt: Wer ohne Jesus startet, fährt nicht nur mit angezogener Handbremse, er will es ohne Treibstoff versuchen. Da kann man nur bergab fahren.“ Der Weinstock ist nach den Worten Scheeles aber nicht nur als Symbol von Bedeutung, durch das sich die Beziehung zwischen Mensch und Gott erschließen lasse. Schon im Buch Jesus Sirach werde sein Ertrag als besondere Gabe gepriesen. „Wie ein Lebenswasser ist der Wein für den Menschen, wenn er ihn mäßig trinkt. Was ist das für ein Leben, wenn man keinen Wein hat, der doch von Anfang an zur Freude geschaffen wurde?“
 
Bei der Danksagung brachten Repräsentanten der verschiedenen fränkischen Weinbauregionen jeweils eine Flasche Wein zum Altar. Vertreten waren der Urgesteinsbereich, der Untermain-Buntsandstein, das Maindreieck, die Fränkische Saale, der Obermain, der Steigerwald, die Mainschleife und Mittelfranken-Tauber.
 
Die musikalische Gestaltung der Feier übernahmen Domorganist Paul Damjakob, der Männergesangsverein Thüngersheim, der Posaunenchor Castell und das Bläserquintett der Stadtkapelle Volkach.
 
(1002/0288;Telefax voraus)