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Ökologisches Weihnachtsfest mit dem Umweltbeauftragten

Würzburg (POW) Die Gedanken kreisen an Weihnachten nicht nur um das Fest an sich. Viele Menschen wollen gleichzeitig „Gutes tun“. Warum nicht mal der Umwelt zuliebe, rät Edmund Gumpert, Umweltbeauftragter der Diözese Würzburg. „Das heißt ja nicht, dass auf alles Schöne und Bewährte verzichtet werden muss, sondern nur, das man bewusst mit Ressourcen umgeht und ein bisschen nachdenkt“, erklärt er. Sein Leitfaden schreibt kein Normenkorsett vor, sondern fordert, bei ohnehin anfallenden Ausgaben mit Vernunft zu handeln.
 
Erster Punkt: der Christbaum. Der gehört für Gumpert unbedingt dazu. „Aus ökologischen Gründen muss keiner auf seinen Baum verzichten“, sagt er. Plastikbäume wanderten früher oder später doch nur in den Müll, und seien somit abzulehnen. Christbäume stammten zumeist aus Pflegemaßnahmen und seien oft die Haupteinnahmequelle für Waldbauern. Das sei echte Nachhaltigkeit, erklärt der Umweltexperte. Kurze Transportwege und heimische Hölzer sind die Schlagworte, die sich der Christbaumkäufer merken sollte. „Wer Rotfichten oder Waldkiefern statt Edeltannen kauft, der hat im wörtlichen Sinn eine gute Entscheidung gefällt.“ Entsorgt werden sollte der Christbaum auf dem Kompost.
 
Beim Schmuck ist darauf zu achten, dass Lametta weggelassen wird. Es enthält nach Gumperts Angaben giftiges Blei, das bei der Kompostierung des Baumes in die Nahrungskette gelangen kann. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, der sollte seinen Baum zumindest restlos „entschmücken“, bevor er ihn entfernt. Von Engelshaar rät der Mann für ökologische Fragen ab, da es aus Glaswolle hergestellt ist und Reste davon bei Kindern Verletzungen hervorrufen können. Bei der Dekoration setzt Gumpert auf Selbstgebasteltes. „Das ist ja auch mit Personen verbunden. Meine Kinder wissen heute noch, wer welche Strohsterne oder Figuren gebastelt hat. Trotzdem sieht unser Baum jedes Jahr ein bisschen anders aus.“ Kugeln und gläserne Dekorationen seien zudem über Jahre hinweg wieder verwertbar.
 
Gumpert setzt zu Weihnachten verstärkt auf duftenden Schmuck. Getrocknete Orangenscheiben auf einer Kette aufgefädelt sähen nicht nur gut aus, sondern verbreiteten zusätzlich ein Aroma im Haus. Das selbe gelte für Kerzen. Bienenwachs sei hier zu bevorzugen. Die Standard-Kerzen seien aus Paraffin, einem Abfallprodukt aus der Erdölgewinnung. Eine elektrische Lichterkette kommt für ihn nicht in Frage. „Aber solange noch kleine Kinder im Haus sind, geht auf alle Fälle die Sicherheit vor“, schränkt er ein. Des Stromsparens wegen sollten sie aber nicht rund um die Uhr brennen.
 
Nächstes Thema ist die Verpackung. Für den Fall, dass man nicht ganz darauf verzichten will, empfiehlt Gumpert wiederverwertbare Säckchen, Taschen, Tücher, Servietten oder Stoff und Behälter wie Dosen aus Blech oder Holz. Er bedauert den allgemeinen Trend des Einpackens, der seiner Ansicht nach wieder zur Lackfolie geht. „Dann doch lieber Geschenkpapier“, sagt Gumpert, „und das sollte danach ins Altpapier.“
 
Zum Thema Silvester hat er nichts gegen die eine oder andere Rakete. „Aber bitte: mit Maß und Ziel das Ganze!“, verlangt er. Entscheidend sei der nicht aufgeräumte Schutt, den die Böller hinterließen. Wer ballert, sollte auch kehren, fordert der Umweltbeauftragte. „Genießen hat nämlich immer auch was mit Genügsamkeit zu tun.“ Das gilt wohl fürs gesamte Fest.
 
(5002/1609)