Würzburg (POW) Bei einem Festakt in der Zehntscheune des Würzburger Juliusspitals hat der Diözesanverband Würzburg des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) am Freitag, 22. November, zum achten Mal den Bischof-Stangl-Preis vergeben. In der Kategorie „katholisch“ gewann die Kolpingjugend Aub (Landkreis Würzburg). „Minis & more“ wurde in der Kategorie „politisch“ ausgezeichnet. Der Preis in der Kategorie „aktiv“ ging an die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Stammheim (Landkreis Schweinfurt).
Mit dem Bischof-Stangl-Preis würdigt der BDKJ-Diözesanverband seit 2011 das kontinuierliche ehrenamtliche Engagement junger Leute in der Kirche. Das Kuratorium der BDKJ-Stiftung „Jugend ist Zukunft“ vergibt den Preis in den Kategorien „katholisch“, „politisch“ und „aktiv“. Dotiert ist er mit jeweils 400 Euro. Namensgeber ist der Würzburger Bischof Josef Stangl (1907-1979), der von 1961 bis 1970 Jugendreferent der Deutschen Bischofskonferenz war.
Bischof Dr. Franz Jung, Schirmpate für die Kategorie „katholisch“, betonte in seinem Grußwort, der Bischof-Stangl-Preis stehe in seiner Gesamtheit für die Vielfalt und Bedeutung der katholischen Jugendarbeit für die gesamte Gesellschaft. So mache beispielsweise die „72-Stunden-Aktion“ deutlich, dass hier junge Menschen sich für alle im Pastoralen Raum einsetzten. „Danke für Euer Engagement.“ Die Landtagsabgeordnete Martina Fehlner, Schirmpatin der Kategorie „politisch“, selbst in der Kirchlichen Jugendarbeit groß geworden, lobte diese als wichtige Lernorte der Demokratie. Gerade aktuell sei es wichtiger denn je, wenn sich junge Menschen in christlicher Verantwortung für andere einsetzten. „Von daher hat Jugendarbeit schon immer eine politische Komponente. Krieg, Gewalt, Ausgrenzung und Hetze dürfen keinen Platz haben – nicht im Herzen und nicht in der Gesellschaft“, betonte Fehlner. Wettkampfbedingt per Videobotschaft vom Arabischen Golf kam das Grußwort der Weltmeister-Langstreckenschwimmerin Leonie Beck, Schirmpatin für die Kategorie „aktiv“. Sie unterstrich, dass die Jugendarbeit eine gute Möglichkeit sei zu lernen, sich für andere einzusetzen, und dabei die eigenen Talente und die Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Pastoralreferent Christoph Hippe, Geistlicher Leiter des BDKJ-Diözesanverbands Würzburg, verwies in einem spirituellen Impuls zudem darauf, dass alle Bewerber um den Bischof-Stangl-Preis wohl Optimisten seien, denn Papst Johannes XXIII. habe gesagt: „Ich habe noch nie einen Pessimisten nützliche Arbeit für die Welt tun sehen.“
In seiner Laudatio auf die Kolpingjugend Aub erklärte Hippe, dass alle Bewerbergruppen ihr „katholisch sein“ lebten. Das habe die Vergabe des Preises sehr schwer gemacht, da die verschiedenen Formen trotz unterschiedlicher Handlungsansätze miteinander verglichen werden mussten. Die Kolpingjugend Aub erachte es als zentral, den Glauben im Handeln lebendig zu halten und zugleich Brückenbauer zwischen den Lebenswelten junger Menschen, Politik, Gesellschaft und Kirche zu sein. „Die Kombination aus spirituellem und politischem Engagement sowie vielfältigen Aktivitäten zeigt, dass der Verband sowohl Ort des Glaubens auch auch Platz der Lebensgestaltung für die Jugendlichen ist.“
BDKJ-Diözesanvorsitzender Florian Bauer erklärte in seiner Lobesrede auf „Minis & more“, den Gewinner in der Kategorie „politisch“, dass alle Bewerber wie überhaupt alle Gruppierungen der katholischen Jugendarbeit sich für Demokratie und Menschenwürde stark machten. „Minis & more“ zeigten mit ihrem Engagement, dass politisches Handeln nicht laut sein müsse, um gehört zu werden. „Ihr nehmt durch Euer Engagement positiv Einfluss auf Euer Umfeld, Ihr gestaltet es mit und macht als Werkstatt der Demokratie ebendiese erfahrbar – und zwar für jeden.“ Das zeige, dass Politik und Glauben keine Gegensätze seien, sondern sich ergänzen könnten, um eine gerechtere und menschlichere Gesellschaft zu schaffen.
Sophia Franz, BDKJ-Diözesanvorsitzende, würdigte in ihrer Laudatio auf den „aktiv“-Preisträger die KLJB Stammheim als „bunte und lebendige Gruppe, die offen ist für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene“. Die vielen Leiterinnen und Leiter übernähmen Verantwortung und böten mit ihren Aktionen Möglichkeiten, die für Kinder und Jugendliche die Lebenswelten bereicherten. Sie gestalteten Gottesdienste mit, beteiligten sich an sozialen Aktionen und seien immer aktiv. Beispielsweise seien durch den Verband bei der „72-Stunden-Aktion“ das örtliche Beachvolleyballfeld erneuert, ein XXL-Outdoor-„Mensch-ärgere-Dich-nicht“-Spiel gepflastert, eine neue Sitzgruppe aufgestellt und ein Baum gepflanzt worden.
Silberne Ehrenkreuze für Benjamin Gerschütz und Michael Goldhammer
Silberne Ehrenkreuze des BDKJ-Diözesanverbands erhielten an diesem Abend zwei Personen: Benjamin Gerschütz (BDKJ Haßberge) und Michael Goldhammer (BDKJ Aschaffenburg). BDKJ-Vorsitzender Bauer würdigte die beiden Ausgezeichneten als katholisch, politisch, aktiv – und zwar kontinuierlich. So hätten die beiden im Internetteam die katholische Jugendverbandsarbeit nach außen hin sichtbar gemacht und darüber hinaus im Wahlausschuss Kandidatinnen und Kandidaten für diverse Ämter innerhalb des BDKJ gesucht. Zu ihrem Einsatz zähle das Mitwirken in den Arbeitsgruppen zu Klimaneutralität und Spiritualität sowie in der Steuerungsgruppe zur diesjährigen „72-Stunden-Aktion“. Außerdem hätten sich beide von der Diözesanversammlung in den Wahlausschuss, als Bezirksjugendring-Delegierte sowie von der Regionalverbändekonferenz ins Präsidium wählen lassen. „Gute, qualitative Jugendarbeit braucht Menschen wie Euch!“
Insgesamt hatte es elf Bewerbergruppen für den Bischof-Stangl-Preis gegeben. Neben den Preisträgern waren das das „D-Team“ - Jugendarbeit im Pastoralen Raum Kahlgrund, die Schönstatt Mannesjugend (SMJ) Würzburg, die Ministrant*innen und Omirunde Sankt Josef aus Würzburg-Rottenbauer, der BDKJ Regionalverband Aschaffenburg, die Katholische junge Gemeinde (KjG) Estenfeld, die Pfadfinder*innenschaft Sankt Georg (PSG) Diözesanverband Würzburg, die Ministrant*innen Ebenhausen sowie die Ministrant*innen des Pastoralen Raums Gerolzhofen. Sie alle erhielten Präsenttaschen mit Süßigkeiten und Gutscheinen für Selbstversorgerhäuser. Die Preisverleihung moderierten BDKJ-Diözesanvorsitzende Judith Wünn und Katharina Ziegler, Mitglied des Stiftungskuratoriums „Jugend ist Zukunft“. Unter den rund 110 Gästen befanden sich unter anderem Domkapitular Albin Krämer, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, dessen Stellvertreter Ordinariatsrat Bernhard Lutz, Kanzler Matthias Finster sowie die Landtagsabgeordneten Björn Jungbauer und Patrick Friedl. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Band „Sanderrauschen“. Der Abend klang gesellig und mit Fotoaufnahmen, Gesprächen, Häppchen und Getränken aus.
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mh (POW)
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