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Die Not im Heiligen Land

Würzburg (POW) Auf die bedrückende Situation der Christen im Heiligen Land macht eine Ausstellung des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem im Nordflügel des Domkreuzgangs aufmerksam. „Derzeit leben noch etwa 340.000 Christen im Bereich des Patriarchats von Jerusalem, die meisten von ihnen im Palästinensergebiet“, erläuterte Dr. Helmut Müller, Leitender Komtur der Komturei Sankt Kilian in Würzburg, bei der Eröffnung der Ausstellung am Freitagvormittag, 26. April.
 
Der weltweit verbreitete Ritterorden von Heiligen Grab zu Jerusalem hat sich wie der Deutsche Verein die Unterstützung des Heiligen Landes und der kirchlichen Einrichtungen in Palästina zum Ziel gesetzt. Wie Müller berichtete, sei die Situation palästinensischer Christen besonders schwer, weil sie von den Palästinensern als Nicht-Moslems gemieden, von den Israelis mit den moslemischen Palästinensern gleichgesetzt würden. Genau wie alle Palästinenser litten auch sie unter dem Teufelskreis aus Gewalt, Arbeitslosigkeit und Armut. Seit Beginn der Al-Aqsa-Intifada Ende 2000 sind mehr als 1300 Menschen getötet worden, davon über 1000 Palästinenser. Besonders die sozialen Einrichtung des Lateinischen Patriarchats, quasi der Diözese für das Heilige Land und Jordanien, seien inzwischen am Rande ihres Existenzminimums angekommen, da kaum noch jemand für Kindergärten, Arztbesuch und Pflegeheime bezahlen könne.
 
Mit dem Tourismus sei die Haupteinnahmequelle der Region praktisch zum Erliegen gekommen, erläuterte Prälat Heribert Brander, Prior der Komturei Sankt Kilian. Seit Oktober 2000 sind mehr als 30.000 Olivenbäume von der israelischen Armee zerstört und rund 130.000 Fruchtbäume und Weinstöcke entwurzelt worden. Das stelle den Lebensunterhalt zahlreicher palästinensischer Bauern in Frage. 131 Schulen des Patriarchats bekämen kein Schulgeld mehr. Allein deren Defizit belief sich im Schuljahr 2000/2001 auf rund 1,6 Millionen US-Dollar. „Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem brachte die beachtliche Summe von 782.000 Dollar auf“, sagte Brander. Besonders schwierig sei die Situation des „Crèche“ genannten Kinderheims in Betlehem. Dort wüssten die Schwestern meist noch nicht, wie sie morgen etwas zu Essen für die Waisenkinder bekommen könnten.
 
Die Ausstellung im Kreuzgang ist bis einschließlich Mittwoch, 8. Mai, zu sehen. Am Wochenende 3. bis 5. Mai findet in Würzburg die so genannten feierliche Investitur des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem statt, bei der neue Mitglieder aufgenommen werden.
 
(1802/0522; Telefax voraus)