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Diakonat der Frau

(POW) Das Diakonenamt ist eines der ältesten Ämter der Kirche. Vom Ursprung her stand der Diakon für die soziale Dimension christlich-gemeindlicher Verantwortung. Innerhalb der einen Sendung des kirchlichen Amtes hat der Diakon die Aufgabe, die Liebe Christi zu denen hinzutragen, die seiner Hilfe besonders bedürfen. Über Jahrhunderte war der Diakonat als eigenständiges Amt zurückgedrängt und blieb nur noch auf dem Weg zum Priesteramt erhalten. Das Zweite Vatikanische Konzil hat den „diakonos“, den Gehilfen oder Diener, wieder entdeckt. Seit dieser Zeit ist die Zahl der Diakone weltweit auf über 250.000 angewachsen. Das Amt des Diakons ist bislang Männern vorbehalten.
 
Die in den Jahren 1971 bis 1975 in Würzburg tagende Gemeinsame Synode der bundesdeutschen Bistümer hat sich deutlich für eine Einführung des Diakonats auch für Frauen ausgesprochen. Sie bat den Papst, er möge die Frage prüfen und Frauen womöglich zur Diakonatsweihe zulassen. Als wesentlicher Grund wurde benannt, dass viele Frauen eine Fülle von Tätigkeiten ausüben, die an sich dem Diakonenamt zukommen. Weiter heißt es, dass „die Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft es heute unverantwortlich erscheinen lässt, sie von theologisch möglichen und pastoral wünschenswerten amtlichen Funktionen in der Kirche auszuschließen“. Die Hineinnahme der Frau in den sakramentalen Diakonat ließe in vielfacher Hinsicht „eine Bereicherung erwarten, und zwar für das Amt insgesamt und für die in Gang befindliche Entfaltung des Diakonats im besonderen“. Gegnern antwortet der Beschluss: „Der Diakonat ist eine eigenständige Ausprägung des Weihesakraments, die sich theologisch und funktional vom priesterlichen Dienst abhebt. (...) Daher ist die Frage der Zulassung der Frau zum sakramentalen Diakonat verschieden von der Frage des Priestertums der Frau.“
 
Verschiedene Bewegungen setzen sich im Hintergrund für die Verbesserung der Stellung der Frau im kirchlichen Dienst ein. Unter anderen wurde bereits 1969 das Internationale Diakonatszentrum gegründet. Es ist eine Bewegung für die Erneuerung des Ständigen Diakonats für Männer und Frauen in der Katholischen Kirche. Der kirchlich anerkannte Verein wird von engagierten Laien, Diakonen, Priestern, Theologen und Bischöfen aus aller Welt getragen. Es ist ein Zentrum, das Überlegungen, Initiativen und Erfahrungen mit dem Diakonat in aller Welt sammelt, weitergibt und anregt.
 
Die Internationale Theologenkommission des Vatikan sprach sich im Oktober 2002 gegen eine Öffnung des Diakonenamtes für Frauen aus. Nach fünfjährigen Studien sei sie zu der Auffassung gelangt, dass die Funktion der Diakoninnen in der frühen Kirche nicht mit dem Diakonenamt gleichzusetzen sei, hieß es aus Rom. Sowohl der Einsetzungsritus als auch die Aufgaben seien verschieden gewesen.
(1203/0391)