Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Papst Franziskus ernennt den 52-jährigen Teampfarrer zum Nachfolger von Ulrich Boom

Paul Reder wird Weihbischof

Am Montag der Karwoche verkündet Bischof Franz Jung die Entscheidung im Dom.

Paul Reder, aktuell Teampfarrer im Pastoralen Raum „Schweinfurter Mainbogen“ mit Sitz in Heidenfeld, ist neuer Weihbischof in Würzburg und Titularbischof von Petina. Papst Franziskus hat den 52-Jährigen zum Nachfolger von Weihbischof Ulrich Boom (76) ernannt. Dessen altersbedingten Amtsverzicht hatte der Papst zwar angenommen, Boom blieb jedoch im Amt, bis ein Nachfolger ernannt ist.

Weihe für 9. Mai geplant

Die Ernennung wurde am Montag der Karwoche um 12 Uhr zeitgleich in Rom und Würzburg bekannt gegeben. Bischof Dr. Franz Jung teilte die Entscheidung beim Mittagsgebet im Würzburger Kiliansdom mit. Die Gläubigen im Bistum Würzburg rief er zum Gebet für den ernannten Weihbischof auf und lud zur Feier der Bischofsweihe ein: Bischof Jung wird Paul Reder am Hochfest Christi Himmelfahrt, 9. Mai, um 15 Uhr im Kiliansdom zum Bischof weihen.

Paul Reder wurde 1971 in Würzburg geboren und stammt aus der Pfarrei Sankt Peter und Paul. Nach dem Abitur am Würzburger Riemenschneider-Gymnasium im Jahr 1990 studierte er bis 1996 an der Universität Würzburg Katholische Theologie und Philosophie mit den Nebenfächern Pädagogik und Psychologie. Anschließend arbeitete er als Dozent an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg am Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Altertums, Christliche Archäologie und Patrologie, später am Lehrstuhl für Dogmatik. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann weihte ihn am 7. Juni 2014 im Würzburger Kiliansdom zum Priester.

Stationen in der Rhön

Als Kaplan wirkte Reder in der Pfarreiengemeinschaft „Oberleichtersbach/Schondra“, ehe er im September 2014 Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft „Jesus – Quelle des Lebens, Bad Kissingen“ wurde. 2017 wurde er Pfarrvikar in den Pfarreiengemeinschaften „Franziska Streitel, Mellrichstadt“ und „Fladungen – Nordheim“, 2018 auch für die Pfarreiengemeinschaft „Besengau, Bastheim“.  Im Jahr 2019 wurde er zum Notfallseelsorger und 2022 als Präventionsbeauftragter ausgebildet.  Seit Mai 2023 arbeitet er außerdem im Team der Prozesskoordination bei begründetem Verdacht des sexuellen Missbrauchs in der Diözese Würzburg mit.

2020 wurde Reder von Bischof Jung zum Pfarrer für die Würzburger Pfarreiengemeinschaft „Heiligkreuz und Sankt Elisabeth“ und die Pfarrei „Sankt Burkard“ mit Kirchenverwaltungsvorsitz für die Katholische Kirchenstiftung Käppele ernannt, wo er bis Ende September 2021 tätig war. Zum 1. Juni 2022 ernannte ihn Bischof Jung zum Teampfarrer im Pastoralen Raum Schweinfurter Mainbogen mit Sitz in Heidenfeld, wo in der Sankt-Laurentius-Kirche die Gebeine des vor 50 Jahren seliggesprochenen Liborius Wagner ruhen. In dem Pastoralen Raum teilt sich Reder die Hirtensorge „in solidum“ mit den Teampfarrern Gregor Mühleck und Werner Kirchner.

„Ehrlich gesagt bin ich erschrocken, und der Kopf war erst mal leer“, kommentierte Paul Reder die Ernennung. Bei der Entscheidung sei er an den Gehorsam erinnert worden, den er bei seiner Weihe versprochen habe: „Und dazu gehört auch die Verfügbarkeit für Aufgaben, die ich mir nicht selbst ausgesucht habe und für die ich mich auch nie beworben hätte.“

In seiner ersten Rede als ernannter Weihbischof sagte Reder am Montag im Kiliansdom: „Eine Woche nachdem mich der Nuntius über meine Ernennung informiert hat, muss ich mir jetzt doch wohl selbst eingestehen, dass es sich nicht um ein Missverständnis handelt.“ Reder dankte allen, die bisher mit ihm gemeinsam im pastoralen Dienst auf dem Weg waren, den Mitgliedern der pastoralen Teams, den Menschen in den Gemeinden und allen, „die in Gremien und durch die Übernahme vielfältiger Aufgaben Verantwortung für die Kirche vor Ort übernehmen“.

„Nach Kräften will ich meinen Beitrag leisten zur Unterstützung unseres Bischofs Franz und zum Wohl unseres Bistums“, kündigte Paul Reder bei seiner Rede im Dom an. Im Vertrauen auf Gottes Beistand und seine Gnade wolle er „Gott die Ehre geben und zum Heil der mir anvertrauten Menschen wirken“.

Gedanken mache er sich unter anderem darum, wie es in den Gemeinden seines bisherigen Pastoralen Raumes Schweinfurter Mainbogen gut weitergehen könne. „Gerade bereiten wir uns in den Pfarreien mit den Kommunionkindern und ihren Familien auf die Erstkommunion vor“, berichtet Reder. Im Mottolied heiße es: „Du bist bei mir alle Tage, du gehst mit. Wenn ich mich nicht weiter wage: Du gehst mit! Was auch kommen mag, so weiß ich doch jeden Tag: Dir darf ich Vertrauen schenken. Du wirst meine Schritte lenken, lässt mich nie allein, willst mir Begleiter sein. Schritt für Schritt: Du gehst mit.“ Dieser Text ließe sich auch im Plural singen, diese gemeinsame Erfahrung wünsche er allen Menschen im Bistum Würzburg. „Dafür will ich meinen Beitrag leisten.“

Bernhard Schweßinger

Weitere aktuelle Informationen und Berichte zur Ernennung von Paul Reder zum Würzburger Weihbischof:

Lebenslauf des ernannten Weihbischofs Paul Reder

Im Gespräch mit Paul Reder

Ein Blick in Leben und Wirken des ernannten Weihbischofs Paul Reder

Wort des ernannten Weihbischofs am 25. März im Kiliansdom Würzburg

Rund um den Weihbischof

Aufgaben und Insignien

Ein Weihbischof unterstützt den Diözesanbischof in der Ausübung der Weihehandlungen, vor allem bei der Spendung des Sakraments der Firmung in den Gemeinden. Weiter können die Diakon- und Priesterweihe oder die Weihe von Kirchen, Altären und Orgeln dazu gehören. In der Regel weist der Diözesanbischof dem Weihbischof weitere Aufgabenbereiche im Rang eines Bischofsvikars zu. Weihbischöfe tragen die bischöflichen Insignien Ring, Hirtenstab und Mitra.

Geschichtliche Entwicklung

Das Amt des Weihbischofs hat sich im 13. und 14. Jahrhundert entwickelt, als immer mehr Bischöfe aus dem Orient vertrieben und im Abendland als Aushilfen mit bischöflichen Weihehandlungen beauftragt wurden. Seit dieser Zeit ist jeder Weihbischof Titularbischof einer untergegangenen Diözese. Als erster Weihbischof von Würzburg ist im Jahr 1206 Helmbert genannt. Paul Reder wird der 75. Weihbischof. Zum Vergleich: Bischöfe gab es bisher im Bistum 89, vom Heiligen Burkard im Jahr 742 bis zu Amtsinhaber Dr. Franz Jung, der 2018 zum Bischof geweiht wurde.

Mitglied der Bischofskonferenz

Das Wort „Weihbischof“ wird nur im deutschen Sprachraum gebraucht. In anderen Teilen der Welt heißen Weihbischöfe Auxiliar- oder Hilfsbischöfe. In Deutschland sind Weihbischöfe ordentliche stimmberechtigte Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und in Bayern auch der Freisinger Bischofskonferenz.

Prüfung und Ernennung

Wie der Diözesanbischof wird auch der Weihbischof vom Papst ernannt. Allerdings erfolgt diese Ernennung auf Vorschlag des Diözesanbischofs, der dem Apostolischen Stuhl eine Liste mit wenigstens drei Kandidaten zur Auswahl vorlegt. Der Apostolische Nuntius in Deutschland prüft anschließend unter anderem die Bewährung des Kandidaten im priesterlichen Dienst, seinen Ruf in der Öffentlichkeit sowie Frömmigkeit und Spiritualität.