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Pater Grotz verlässt Wahlheimat

Würzburg (POW) Ein Stahlstich der Marienkapelle aus dem 19. Jahrhundert soll Jesuitenpater Dr. Josef Grotz (89) künftig an seine Wahlheimat Würzburg erinnern. Der Altrektor der Würzburger Bürgerkirche verlässt in der kommenden Woche die Mainstadt und zieht in die Altenkommunität seines Ordens nach Unterhaching bei München. Der Rektor der Marienkapelle, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, und Domdekan Prälat Kurt Witzel überreichten das Geschenk als Wegbegleiter. Pater Grotz wohnt derzeit im Alten- und Pflegeheim Haus Clara der Ritaschwestern.
 
Bis vor kurzem zelebrierte Pater Grotz noch jeden Morgen den „10-Uhr-Gottesdienst“ in der Kirche am Würzburger Marktplatz. „Er hatte eine ganz eigene Art, Gottesdienst zu halten“, erinnert sich der Generalvikar. „Oft hatte er ein griechisches Neues Testament dabei. Er hat den Leuten daraus Begriffe verdeutlicht und in Messen oft mit Gott Zwiegespräche geführt.“ Aufgrund seines hohen Alters und aus gesundheitlichen Gründen tritt der Jesuitenpater künftig kürzer. „Kümmert euch bitte um die Bruderschaften der Marienkapelle. Mir ist wichtig, dass die weiterleben.“ Deutlich gibt Pater Grotz vor seinem Abschied zu verstehen, dass ihm die Kapelle weiter am Herzen liegt.
 
Josef Grotz ist am 22. Oktober 1913 in Schwabmünchen (Diözese Augsburg) geboren. 1934 trat er in den Jesuitenorden ein. Nach Noviziat in Österreich und Studium in Pullach bei München war er als Erzieher und Lehrer im Schwarzwald tätig. 1939 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Um der Einberufung zu einem Todeskommando an der Kanalküste zu entgehen, erhielt der Jesuit 1944 von Kardinal Michael Faulhaber vorzeitig die Priesterweihe. Nach seiner Promotion in Tübingen über das frühkirchliche Bußwesen kehrte der Pater an das Berchmannskolleg nach Pullach zurück, wo er von 1953 bis 1956 Spiritual war. Das Amt des Spirituals bekleidete Grotz von 1956 bis 1976 auch im Würzburger Priesterseminar. Für seine seelsorgerlichen Verdienste wurde er mit der Brunomedaille und der Liborius-Wagner-Plakette ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erhielt er das Ehrenkreuz des Deutschen Caritasverbandes in Gold. Der Jesuit, von 1976 bis Ende 1996 Rektor der Würzburger Marienkapelle, war auch am Aufbau der Würzburger Telefonseelsorge beteiligt und viele Jahre lang deren Mitarbeiter. Pater Grotz ist zudem Begründer der diözesanen Priestergemeinschaft Diakonia. Er war ab 1972 lange Jahre Prosynodalrichter am kirchlichen Ehegericht.
 
(5002/1580; Telefax voraus)