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Gemeinsam zum Segen werden

Würzburg (POW) Tiefe Gebetsgemeinschaft und Treue zur eigenen Spiritualität hat Weihbischof Helmut Bauer den evangelischen Christen Würzburgs gewünscht. Bei der Feier zum 200-jährigen Bestehen der evangelischen Kirche in Würzburg appellierte er an beide Konfessionen, einander mit den Charismen und Gaben zu beschenken, die der Geist Gottes gebe. „So werden wir nicht nebeneinander leben, sondern mit Christus verbunden.“
 
Weihbischof Bauer überbrachte bei der Feier „Mehr als Toleranz – 200 Jahre evangelisch in Würzburg“ in der Stephanskirche die Grüße von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele sowie der Katholiken des ganzen Bistums Würzburg. Die aktuellen ökumenischen Ereignisse wie das Jahr der Bibel, der ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin und die Gründung der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) in Würzburg zeigten, „dass wir einen hoffnungsfrohen Ausblick in die nähere und fernere Zukunft wagen dürfen“. Gemeinsam könnten die Christen zum Segen werden und sich von dem überraschen lassen, was der Geist Gottes in Zukunft noch alles schenke. Weiterhin wollten die Christen um Einheit beten.
 
Im Blick auf die Geschichte erinnerte Weihbischof Bauer an den Zuspruch des Heimatrechts für evangelische Christen durch den Staat in der katholischen Stadt der Würzburger Fürstbischöfe. Umgekehrt hätte vor 200 Jahren die evangelisch-lutherisch geprägte Freie Reichsstadt Schweinfurt den Katholiken eine Kirche für die Feier der Heiligen Messe zugestehen müssen. „Zum ersten Mal wurde damals in Schweinfurt nach mehr als 250 Jahren die Heilige Messe gefeiert. Zum ersten Mal wurde nach ebenso langer Zeit den evangelischen Christen in der Stadt Würzburg eine eigene Kirche für ihren Gottesdienst zur Verfügung gestellt.“
 
Nicht aus eigener Kraft hätten die beiden Kirchen vor 200 Jahren das Existenzrecht der jeweilig anderen Konfession in ihrem Lebensbereich zugestanden. Aufgrund staatlicher Anordnung habe die andere Konfession anerkannt und toleriert werden müssen. Erst nach den gemeinsamen Leiderfahrungen des Zweiten Weltkriegs sei aus dem distanzierten Nebeneinander der Konfessionen in Würzburg und Schweinfurt eine neue Weise der Wahrnehmung der anderen Konfessionen entstanden. „Gegenseitiges Verstehen und Nähe wurden geboren.“
(0403/0102)